Wenn von der Tilgung gesprochen wird, handelt es sich dabei um den Vorgang, mit dem Schulden zurückgeführt werden, um zum Beispiel Kredite zurückzuzahlen oder andere finanzielle Verbindlichkeiten auszugleichen. Solche Tilgungen können planmäßig oder auch außerplanmäßig erfolgen. Gerade dann, wenn die Chance auf eine Planung solcher Tilgungen erfolgt, sollte man dabei auf die finanziellen Möglichkeiten achten, um sich nicht durch die Verpflichtung von zu hohen Tilgungsleistungen in noch größere finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Die Tilgung ist nicht zu verwechseln mit den Zinszahlungen, welche einen Kredit nicht zurückführen, sondern lediglich die Gegenleistung für die Überlassung des Darlehens darstellen.
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Allgemeine Informationen zur Tilgung
Die Tilgung ist ein Begriff aus dem Finanzwesen, der vor allem in der Welt des Geldverkehrs und dort insbesondere im Rahmen von finanziellen Verbindlichkeiten auftaucht. Mit der Tilgung wird dabei die Rückzahlung von Schulden bezeichnet, ganz gleich, ob diese planmäßig oder ohne Plan erfolgt.
Immer wenn ein Kredit aufgenommen wird oder auch Anleihen ausgegeben werden, entstehen Geschäftsbeziehungen, bei denen der Gläubiger einer Person Geld zur Verfügung stellt, die somit zum Schuldner wird und das Geld selbstverständlich wieder zurückzahlen muss.
Im Rahmen der Rückzahlungen sind zwei Bestandteile dann von großer Bedeutung. Zum einen werden in der Regel als Gegenleistung für einen Kredit Zinsen berechnet, die entsprechend durch regelmäßige Zinszahlungen vom Schuldner geleistet werden. Da durch diese Zinszahlungen aber eben nur die Zinsen bezahlt werden, kommt dem zweiten Teil eine besonders hohe Bedeutung zu – der Tilgung. Diese Zahlung sorgt dafür, dass das aufgenommene Geld nach und nach zurückgezahlt wird, um einerseits irgendwann schuldenfrei zu sein und andererseits auch die Höhe der laufend berechneten Zinsen zu reduzieren, welche immer von der noch bestehenden Restschuld berechnet werden.
Die Höhe der Tilgung
Die Höhe der Tilgung ist ganz unterschiedlich und abhängig von den jeweils getroffenen Regelungen des Kreditvertrags. Im Normalfall beträgt die Höhe der Tilgung zwischen einem und drei Prozent, wobei man immer darauf achten muss, dass die finanzielle Belastung zu den persönlichen Möglichkeiten passt und nicht zu finanziellen Engpässen und Problemen bei der Finanzierung des Lebensunterhalts führt.
Hier spielt eine individuelle Gestaltung von Krediten und besonders der Tilgung eine wichtige Rolle bzgl. der Vermeidung von Schuldenfallen. Zum einen darf die Tilgung nicht zu hoch sein, da die Raten meist monatlich geleistet werden müssen. Zum anderen sollte man aber auch nicht zu geringe Tilgungen leisten, weil dann die Restschuld nur minimal reduziert wird und die zu zahlenden Zinsen nur unwesentlich niedriger werden.
Verschiedene Arten der Tilgung
Wie die Höhe der Tilgung kann sich auch die Art der Tilgung an sich von Vertrag zu Vertrag unterscheiden. Vor allem wird dabei zwischen den regelmäßigen und unregelmäßigen Tilgungen unterschieden.
Regelmäßig sind Tilgungen dann, wenn von vornherein vereinbart wird, in welcher Höhe und wann die Tilgungszahlungen erfolgen sollen. Üblich sind dabei die Tilgungen über einen bestimmten Zeitraum und in regelmäßigen Teilen, die zeitlich auf die Kreditlaufzeit aufgeteilt werden. Dabei wird dann auch von „pro rata temporis“ gesprochen, woher auch der Begriff der Rate stammt. Dementsprechend ist der Ratenkredit ein bekannter Vertreter regelmäßiger Tilgungsleistungen.
Die Raten bestehen dabei immer aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil. Eine besondere Form der Tilgung findet dabei bei den so genannten Annuitätendarlehen statt, die vor allem bei Immobilienfinanzierungen vorkommen. Hier wird zu Beginn eine vereinbarte Tilgung von zum Beispiel einem Prozent sowie die Höhe der Zinszahlung ermittelt und zu einer festen Rate zusammengefasst. Diese Höhe der Rate bleibt über die gesamte Laufzeit gleich hoch. Da durch die regelmäßige Tilgung die Restschuld sinkt und somit auch die Zinsbelastungen reduziert werden, erhöht sich innerhalb der festen Rate der Tilgungsanteil, wodurch es zu einer schnelleren Rückführung des Darlehens kommt. Gleichzeitig profitiert man von einer immer gleich bleibenden Ratenhöhe, die eine bessere Planung ermöglicht.
Alternativ gibt es auch den Fall der endfälligen Darlehen, die auch als regelmäßige Tilgung zählen, auch wenn bei solchen Verträgen vereinbart wird, dass die gesamte Tilgung erst am Laufzeitende erfolgt und während der Laufzeit ausschließlich Zinsen bezahlt werden. Das reduziert die monatlichen Raten, führt aber zu einer hohen Belastung am Ende der Laufzeit, weshalb in der Regel andere Verträge wie Sparverträge oder Kapitallebensversicherungen abgeschlossen werden, die an den Gläubiger abgetreten und deren Ablaufleistungen dann als Tilgung verwendet werden.
Zu den unregelmäßigen Tilgungen gehören Verträge wie Dispositionskredite oder auch verschiedene Formen der Kreditkartenverträge, bei denen die Tilgung keinem festgelegten Plan folgen, sondern nach Belieben erfolgen können. Hier ist immer darauf zu achten, dass bei ausbleibender Tilgung die Zinszahlungen nicht geringer werden und zu einer zusätzlichen Belastung führen können.
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